Turmalin
Der Edelstein Turmalin
Der Name Turmalin stammt aus dem Singhalesischen (vielfarbig, bunt) und steht für die Farbvielfalt und die damit einhergehende Verwechslungsgefahr mit anderen Edelsteinen.
Der Turmalin – chemisch gesehen
Turmaline besitzen die längste chemische Formel unter den Edelsteinen, deren Zusammensetzung je nach Turmalinart sehr unterschiedlich ist, d.h. die einzelnen Variablen dieser Formel können von verschiedenen Elementen eingenommen werden. Bei diesen Elementen handelt es sich um Natrium, Calcium, Lithium, Aluminium, Magnesium, Eisen, Chrom. Das macht es schwierig bis fast unmöglich, Turmaline als Synthese nachzubilden.
Als Ersatz für die Synthese wird hier in der Regel auf synthetischen Spinell zurückgegriffen.
Varietäten des Turmalins
Der Turmalin hat viele Varietäten: Diese sind: Achroit (Farblos), Rosa Turmalin (durch Mangan), Rubellith (roter Turmalin durch Mangan), Verdelith (flaschengrüner Turmalin durch Eisen), Chrom-Turmalin (intensiv grüner Turmalin durch Vanadium und Chrom), Paraiba-Turmalin (grün bis blau-grün durch Kupfer), sogenannte Kupferdotierung, Indigolith (blau durch Eisen), Canary-Turmalin (gelb durch Mangan und Titan), Schörl (schwarz durch Eisen), mehrfarbige Turmaline. Die meisten Turmalin Edelsteine (rot, grün oder blau) gehören zu den Elbaiten (benannt nach der Insel Elba).
Als Rubellithe werden die roten Turmaline mit einem geringen Farbwechsel bezeichnet, d.h. sie behalten ihre leuchtend rote Farbe sowohl im Tages- als auch im Kunstlicht.
Chrom Turmaline erhalten ihre Farbe vor allem durch dreiwertiges Vanadium, an zweiter Stelle kommt dreiwertiges Chrom. Chrom Turmaline sind Mischkristalle aus Dravit und Uvit. Paraiba Turmaline haben eine blaue bis blau grüne Farbe dank einer Kupferdotierung und sind meistens Elbaite, können aber auch Liddicoatite sein. Bei dem gelben Canary Turmalin handelt es sich um einen Mischkristall aus Elbait und Tsilaisit.
Turmaline können eine deutliche Farbzonierung sowohl parallel zur C-Achse als auch senkrecht dazu aufweisen. So haben Wassermelonen-Turmaline einen rosafarbenen Kern und einen grünen Rand im Querschnitt.
Eine Besonderheit beim Turmalin stellt das Turmalin Katzenauge dar. Der Katzenaugen-Effekt entsteht durch eine farbige Struktur oder parallel zueinander eingelegte Hohlkanäle. Chromturmaline aus Tansania können ähnlich wie der Alexandrit einen Farbwechsel von grün nach rot aufweisen (Usambara Effekt).
Eine weitere Besonderheit des Turmalins ist seine piezoelektrische Eigenschaft. Er lädt sich elektrisch auf und zieht Papierschnipsel an.
Behandlung des Turmalins: Nicht mit Ultraschall reinigen!
Der Turmalin: Beliebtheit und Vorkommen
Der Turmalin erfreut sich dank seiner Vielfältigkeit wachsender Beliebtheit. Die Preise für den Turmalin sind aufgrund der hohen Nachfrage in den letzten Jahren stark gestiegen.
Die bedeutendsten Vorkommen für Turmaline sind:
- Brasilien,
- Afghanistan,
- Pakistan,
- Mosambik,
- Namibia,
- Nigeria,
- Madagaskar,
- Sri Lanka,
- Sibirien und Kalifornien.